Feueratem

Feueratem

Der Feueratem ist eine der Schlüssel – Atemtechniken im Kundalini Yoga. Die Wirkungen sind sehr vielfältig:

  • stärkt und balanciert das Nervensystem
  • regt die Drüsentätigkeit an
  • reinigt das Blut
  • produziert das „Feuer“, das notwendig ist, die Kundalini Energie zu entfachen
  • hilft in schwierigen Lebenssituationen aus den Emotionen (Ego) auszusteigen und sich an etwas Höheres anzubinden
  • unterstützt bei Süchten und schlechten Angewohnheiten

„BREATH OF FIRE WILL GET YOU HIGHER“

Der Feueratem ist kein Bastrika und kein Kabalabati-Atem aus dem Hatha Yoga!

Ein- und Ausatmung, die nur durch die Nase geschehen, sind gleich lang und in schneller Abfolge, idealerweise 2-3 Atemfolgen pro sec. Voraussetzung ist ein gutes Spüren des Zwerchfells und daher wird empfohlen mit dem langen tiefen Bauchatem (LTA) zu beginnen um in guten Kontakt mit unserem größtem Atemmuskel zu treten. Einatmend hebt sich die Bauchdecke, da das Zwerchfell bei der Einatembewegung nach unten geht und die Bauchorgane sanft nach vorne schiebt. Ausatmend zieht sich das Zwerchfell zurück und der Nabel geht zurück Richtung Wirbelsäule. Nur der Ausatem ist aktiv, ein rhythmisches Pumpen des Zwerchfells, weniger der Bauchmuskeln! um die Luft auszustoßen. Der Einatem folgt von allein! Im Feueratem wird diese Atembewegung schnell, fein und unangestrengt! Brustkorb, Schultern und Gesicht sind dabei entspannt.

Neben der LTA ist auch das Hundehecheln eine gute Vorübung um den Feueratem korrekt auszuführen!

Chakren

Chakren

„Weise Männer ergründeten das Wesen der Chakren – ihre Funktionsweise, Lotusblätter und Klänge, ihre Unendlichkeit, ihre wechselseitigen Beziehungen und ihre Kraft. Sie stellten fest, daß das gesamte menschliche Leben auf ihnen basiert. Daraus entstand die Wissenschaft über die Chakren: Und dies war der Ursprung und die Geburt von Kundalini Yoga!“ Yogi Bhajan

Das Sanskritwort Chakra bedeutet übersetzt Rad und bedeutet in der yogischen Anatomie Energiewirbel. Jedes Chakra schwingt auf einer anderen Frequenz und jedes Chakra enthält eine andere Gabe, ein anderes Talent, das es im Laufe des Lebens zu entwickeln gilt.

Normalerweise werden 7 Hauptchakren klassifiziert, im Kundalini Yoga jedoch 8:

Unteres Chakrendreieck:

  • 1. Chakra: Wurzelchakra Muladhara: Selbsterhaltung, körperliche Identität
  • 2. Chakra: Sakralchakra Svadisthana: Selbstbefriedigung, emotionale Identität
  • 3. Chakra: Nabelchakra Manipura: Selbstbestimmung, Ego-Identität

Verbindung

  • 4. Chakra: Herzchakra Anahata: Selbstannahme, soziale Identität

Oberes Chakrendreieck

  • 5. Chakra: Kehlchakra Vishudda: Selbstdarstellung, kreative Identität
  • 6. Chakra: 3. Auge Ajna: Selbstbesinnung, urbildliche Identität
  • 7. Chakra: Kronenchakra Sahasrara: Selbsterkenntnis, universelle Identität
  • 8. Chakra: Aura, elektromagnetisches Feld: Ausstrahlung

Nadis Energiekanäle

Nadis Energiekanäle

Mit dem Sanskritwort Nadi werden im Yoga feinstoffliche Energieleitbahnen bezeichnet, entsprechend den Meridianen in der chinesischen Medizin. Im Unterschied dazu kennen die Yogis jedoch 72 000 dieser feinen Energiekanäle, die den Körper durchziehen und ihn mit Prana (Lebensenergie) versorgen. Sie entspringen dem Nabelpunkt, dem ätherischen Zentrum der Energieumwandlung im Körper, 3 Fingerbreit unterhalb des physischen Bauchnabels im Leibesinneren.

Wichtig für das Verständnis von Kundalini Yoga sind 3 Hauptkanäle

  • IDA – endet am linken Nasenloch und transportiert die kühlende, beruhigende Mondenergie = Apana, die für Entspannung, Reflexion und Intuition steht und gleichzeitig ausscheidet und erneuert
  • PINGALA – endet am rechten Nasenloch und transportiert die anregende, energetisierende, wärmende Sonnenenergie = Prana, die für Vitalität, und Tatkraft steht
  • SUSHUMNA – entspringt am unteren Ende der Wirbelsäule, wo die 3 Hauptnadis zusammentreffen, verläuft im Rückenmarkskanal und endet am Scheitelpunkt. Sind Prana und Apana ausgeglichen, kann die Kundalini Energie (mit Hilfe verschiedener Techniken, wie z.B. Bhandas) über die Sushumna nach oben zur Zirbeldrüse steigen. Beim Chanten versetzen wir bewußt den Zentralkanal in Schwingung, da sich von dort die Vibration über das gesamte Energiegeflecht verbreiten kann und das gesamte System neu justiert.

Bhandas Energieschleusen

Bhandas Energieschleusen

Die Bhandas oder Energieschleusen sind eine innere Yogahaltung, eine innere Muskelkontraktion um die Kundalini Energie zu aktivieren, ins Fließen zu bringen und v.a. die Richtung vorzugeben, nämlich über den Wirbelkanal (Sushumna) nach oben in Richtung Zirbeldrüse.

Im Kundalini Yoga werden die Bhandas nach einer Asana meist mit angehaltenem Atem in der Atemfülle eingesetzt um die Übung zu versiegeln und die Energie effizient zu lenken.

Es gibt 4 Arten von Schleusen:

  • Mulbhand oder Wurzelschleuse
  • Uddiyana Bhanda oder Zwerchfellschleuse
  • Jalandhara Bhanda oder Nackenschleuse
  • Mahabhanda oder Große Schleuse

Mulbhand

Die Wurzelschleuse erdet, hilft die Energie zu halten um sie nicht nach Außen zu verströmen und lenkt die Aufmerksamkeit auf die unteren 3 Chakren. Sie gibt ein warmes Gefühl, Vitalität und Lebendigkeit. Rein physisch ist es das Anspannen des Beckenbodens in all seinen 3 Schichten:

1. Die ringförmige Sphinktermuskulatur, die wie eine 8 um die Körperöffnungen liegt. Diese Schicht wird nur sehr zart aktiviert, da sie bei den meisten Menschen sowieso die verspannteste Schicht ist

2. Die mittlere Schicht, die wie ein Trampolin quer zwischen den Sitzbeinhöckern und mit dem Schambein verspannt ist und erhöhten Bauchraumdruck (Niesen, Husten, etc) abfängt. Man aktiviert sie, wenn man sich vorstellt, die Sitzbeinhöcker zusammenzuschieben.

3. Die innerste Schicht, die wie ein Trichter den Beckenboden mit Bauch- und Rückenmuskulatur verbindet und für unsere Aufrichtung verantwortlich ist. Aktiviert wird diese Schicht über eine gerade Sitzhaltung und leichtes Anziehen des Nabels.

 

Uddiyana Bhanda

Die Zwerchfellschleuse fördert das Prana weiter nach oben in die Nackenregion und stimuliert die hypophysäre-hypothalamische Achse im Gehirn. Sie ist lokalisiert am 3. + 4. Chakra (Solarplexus und Herz) und führt zu mehr Mitgefühl und Jugendlichkeit.

Uddiyana Bhanda wird in der Ausatmung, in der Atemleere, praktiziert, indem man den Solarplexus nach innen saugt und Zwerchfell und obere Bauchmuskeln nach innen und oben zieht. Der Brustkorb wird geweitet, das Herz massiert und die Thymusdrüse stimuliert.

 

Jalandhara Bhanda

Die Nackenschleuse regt die Schilddrüse und die Nebenschilddrüse an und ist v.a. die Verbindungsschleuse zwischen Kopf und Herz. Sie ist zwingend notwendig bei Pranayama (Atemübungen) und dem Chanten von Mantren!

Das Brustbein wird sanft angehoben und das Kinn nach hinten oben geschoben um die Halswirbelsäule zu strecken, die Schultern fallen entspannt nach unten, Zunge und Kehle sind entspannt.

 

Mahabhanda

Die große Schleuse zieht alle 3 Bhandas gleichzeitig und regeneriert das Nerven- und Drüsensystem und balanziert den Blutdruck.

 

 

Kundalini Energie

Kundalini Energie

Die Kundalini Energie ist die Energie des Bewußtseins. Ohne das beständige Fließen dieser Energie könntest du nicht leben. Ein starkes Strömen läßt deinen Geist fließen und erwachen… Normalerweise nutzt du nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten des Gehirns. Wenn die Kundalini erwacht, sieht man Folgen und Bedeutung einer Handlung schon zu Beginn einer Reihe von Aktion und Reaktion voraus. Man hat die Wahl zu handeln oder nicht zu handeln. Mit anderen Worten, der Mensch wird voll und ganz bewußt.“    Yogi Bhajan

Die Kundalini Energie ist das schöpferische Potential des Menschen, eine zutiefst weibliche Kraft, die von der Vorstellung der Yogis im Os sacrum, dem „heiligen Knochen“, schlafend auf Erweckung wartet. Ist diese Kraft erweckt und kann sie frei über die Chakren nach oben zur Zirbeldrüse steigen, nennt man dies Erleuchtung. Das physische Bewußsein verbindet sich mit dem kosmischen Bewußtsein!

Durch Kundalini Yoga wird diese Energie sanft und kontinuierlich geweckt um ein Leben in mehr Leichtigkeit und Freiheit zu führen. Ständiges Gedankenkreisen und emotionale Dramen nehmen ab, der Körper wird vitaler und gesünder und man bekommt mehr Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigene Kraft.

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga

Kundalini Yoga ist Yoga für Jedermann und wird von Menschen aller Altersklassen praktiziert. Extreme Beugungen Drehungen und Spreizungen sowie Kopfstand und Übungen mit Hilfsmitteln gehören nicht dazu.

Kundalini Yoga ist effizient und wirkt besonders positiv gegen mentalen Stress, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Konzentrationsschwäche und Stimmungsschwankungen. Es eignet sich in optimaler Weise für Menschen, die nach einer Entspannungsmethode suchen, die sie problemlos in ihren Alltag integrieren können. Auch Anfänger spüren oft schon nach kurzer Übungspraxis die wohltuende Wirkung.

In den Kursen und Workshops wird auf der Basis des Kundalini Yoga gearbeitet, wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde. Diese Yoga-Technik wirkt über den Körper auf die Psyche: Atemübungen verbunden mit Körperhaltung und -bewegung. Konzentrationsübungen und Meditation sprechen den Menschen gleichzeitig auf verschieden Ebenen an:

Körperübungen Gespür für sich selbst und die eigenen Grenzen entwickeln
Bewusster Atem Stress abbauen und Kraft tanken
Tiefenentspannung Spannung freisetzen und regenerieren
Meditation Konzentration und Vorstellungsvermögen stärken, Denk- und Verhaltensmuster bearbeiten